Kräfte bündeln und Zusammenarbeit: Kirchengemeindeverband Göttingen-Innenstadt seit 1. Januar

Mon, 08 Feb 2021 12:25:15 +0000 von Markus Wackernagel

„Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden St. Albani, St. Jacobi, St. Johannis, St. Marien und Thomas, nachfolgend Kirchengemeinden genannt, bilden gemäß §§ 8 ff. Regionalgesetz (RegG) in der Fassung vom 15.12.2015 zur dauernden gemeinsamen Erfüllung von Aufgaben einen Kirchengemeindeverband.“

So lautet in bestem Juristendeutsch der erste Absatz der Satzung des am 1.1.2021 neu gegründeten „Ev.-luth. Kirchengemeindeverbandes Göttingen-Innenstadt“. Seit Anfang des Jahres werden die Gemeinden St. Albani, St. Jacobi, St. Johannis, St. Marien und Thomas in diesem Verband gemeinsam miteinander genau festgelegte Aufgabenbereiche gemeinsam gestalten. Der neue Verband ist dabei keine zusätzliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, sondern ein gemeinsames Gremium eigenständiger
Einzelgemeinden.

Die oben genannten Gemeinden arbeiten ja schon seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Bereichen zusammen: Gemeinsam wurde die Ev.-luth. Tobiasbruderschaft gegründet, das Kirchenmagazin „Kirche für die Stadt“ wird herausgegeben, Konfirmandenfreizeiten wurden gemeinsam veranstaltet, Gottesdienste werden zusammen gefeiert. Die Pastor/innen und Diakon/innen der Innenstadtgemeinden treffen sich monatlich zu einer Dienstbesprechung und zuletzt hat sich diese Zusammenarbeit bewährt im vergangenen Jahr der Corona-Zeit durch gemeinsame digitale Angebote und die Schaffung eines gemeinsamen Buchungssystems für Gottesdienste - das sich vor allem über Weihnachten als sehr nützlich erwiesen hat.

Viele Aufgaben liegen vor den Gemeinden, die diese nur gemeinsam bewältigen können: das beginnt deutlich spürbar bei der Personalplanung und den knapper werdenden Mitteln, da Einsparungsmaßnahmen auf die Region heruntergebrochen werden.

In nur 10 Jahren werden unsere Stadtgemeinden 25 % weniger Mitglieder haben, jeder noch so guten Arbeit zum Trotz. Das bedeutet 1/4 weniger Einnahmen und 1/4 weniger Mitarbeiter. Wir werden lernen müssen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, Schwerpunkte zu entdecken und zu fördern und alle anderen Bereiche, die jede Gemeinde einzeln nicht mehr bewältigen kann, gemeinsam zu gestalten. Auch die Nutzung und Erhaltung von Gebäuden wird zukünftig nicht mehr jede Gemeinde allein schultern und planen können.

Daher ist die Bildung dieses Verbandes eine gute Chance, die Gemeinden vor Ort lebendig zu halten und gleichzeitig neue Wege zu entdecken.

Ihr Pastor
Markus Wackernagel
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